Bei der internationalen Tagung „Transformations#2: Transformations of political spaces“ sind verschiedene Teilprojekte aus EPINetz vorgestellt und diskutiert worden. Auf einem Panel zu Wahlen und Wahlkämpfen stellte Wolf Schünemann eine aktuelle Studie vor, die sich der in EPINetz entwickelten Methodik der Heterogenen Netzwerke bedient und die Analyse transnationaler Wahlkampfkommunikation nutzt. Für das Papier „EP elections as discourse integrator? Transnational discursive linkages in the EP election campaign 2019" wurden diskursive Verbindungen, etwa gemeinsam verwendete Hashtags, URLs, Retweets oder @mentions, der Kandidierenden zur Europawahl 2019 auf Twitter gemessen, um festzustellen, inwieweit die Europawahlen und insbesondere das Konzept der länderübergreifenden Spitzenkandidat:innen zu einer transnationalen Integration zwischen den EU-Mitgliedsstaaten führen kann. Es zeigte sich, dass aufgrund der national geführten Wahlkämpfe transnationale Verbindungen im Vergleich zu Zeiträumen außerhalb des Wahlkampfes zwar abnehmen, Faktoren wie die Spitzenkandidat:innen jedoch zu Transnationalisierungstendenzen beitragen. Die Methodik des Papiers orientierte sich dabei an einem bereits veröffentlichten EPINetz-Papier zur Transnationalisierung des COVID-19 Diskurses.

Die Tagung fand am 6. und 7. Oktober 2022 in Granada statt. Die Universität von Granada ist Partner in einem internationalen Konsortium mit der Universität Hildesheim, der Technischen Universität in Dresden sowie der LUISS-Universität in Rom. Gemeinsam tragen die kooperierenden Universitäten seit 2019 Veranstaltungen in der Reihe Transformations aus. An der diesjährigen Veranstaltung haben insg. 20 Teilnehmer:innen aus sieben Ländern teilgenommen. Im Vorfeld der Tagung hat ein methodisch orientierter Pre-Conference Workshop stattgefunden. Schwerpunkte waren datenwissenschaftliche Verfahren und sozialwissenschaftliche Anwendungen maschinellen Lernens. Wolf Schünemann hat in diesem Rahmen das EPINetz-Projekt allgemein vorgestellt. Die Mitarbeiter Tim König und Erik Wolfes-Wenker haben methodische Bezüge ihrer Dissertationsprojekte zu EPINetz präsentiert und zur Diskussion gestellt.